Niedersachsen

„Niedersachsen hat gemeinsam mit den anderen Norddeutschen Ländern das Potenzial, die führende Region einer grünen Wasserstoffwirtschaft zu werden. Bei uns liegt genau das Potenzial, das es braucht, um hier eine Spitzenposition zu übernehmen: Wir haben eine hohe Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien, die notwendige Infrastruktur für Speicherung, Transport und Verteilung von Wasserstoff sowie vielfältige Nutzungsmöglichkeiten in Energie, Mobilität und Industrie. Genau diese Stärken werden wir in eine Wasserstoffregion Norddeutschland einbringen.“

Dr. Bernd Althusmann Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung

In Niedersachsen leben auf einer Fläche von knapp 48.000 Quadratkilometern rund 7,9 Millionen Einwohner. Niedersachsen ist damit der Fläche nach das zweitgrößte, der Einwohnerzahl nach das viertgrößte Bundesland. Die fünf größten Industriebranchen sind der Fahrzeugbau, die Ernährungsindustrie, der Maschinenbau, die Chemieindustrie sowie die Gummi- und Kunststoffindustrie.
Der durchschnittliche Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch beträgt über 60 %. In einigen Regionen, wie in Nordwest Niedersachsen, liegt er sogar weit über 100 %.
Niedersachsen verfügt bereits heute mit der hohen Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien (für die Erzeugung von grünem Wasserstoff), seinen Häfen (für einen zukünftigen Import von Wasserstoff), der vorhandenen Transport- und Speicherinfrastruktur (für flüssige und gasförmige Stoffe), seiner Forschungslandschaft sowie einer Vielzahl von Unternehmen, Netzwerken und aktiven Regionen über eine hervorragende Ausgangslage, um gemeinsam mit den anderen norddeutschen Ländern eine nationale und europäische Spitzenposition bei der Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft zu übernehmen.
In einigen Industriezweigen (z.B. Raffinerien, chemische Industrie, Stahlindustrie) sind bereits umfangreiches Wissen und Erfahrungen im Umgang mit Wasserstoff vorhanden. In Niedersachsen wurde der weltweit erste Personentriebzug, der mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle betrieben wird, entwickelt und ist hier im regulären Linieneinsatz. Es wurde eine Hochtemperatur-Elektrolyse errichtet, in der Wasserstoff unter Einsatz der Abwärme einer Stahlhütte hergestellt wird. In einem weiteren Schritt soll die Errichtung einer Anlage zur Direktreduktion von Eisenerz mit Wasserstoff erfolgen. Ebenfalls wurde bereits ein Antriebskonzept für Müllfahrzeuge und Kehrmaschinen entwickelt, das Batterie- und Brennstoffzellenantrieb kombiniert und die speziellen Anforderungen bei der Müllsammlung berücksichtigt.

Es besteht weiterhin ein großes Interesse, das Thema Wasserstoffwirtschaft voranzutreiben. Allein für das Bundesprogramm „Reallabore der Energiewende“ haben sich insgesamt 22 Projekte aus Niedersachsen beworben, davon 16 Projekte mit Bezug zu Wasserstoff/Sektorenkopplung. Für das Programm HyStarter haben 25 Regionen ihr Interesse bekundet.
Auch die Politik treibt das Thema Wasserstoff voran. Im aktuellen Koalitionsvertrag der Landesregierung sind Aussagen zu Wasserstoff im Zusammenhang mit Schienenfahrzeugen, Elektromobilität, Tankstelleninfrastruktur und regulatorischen Rahmenbedingungen aufgeführt. Dabei soll die Fortführung der Energiewende dazu genutzt werden, Niedersachsen im Wettbewerb insbesondere in der Europäischen Union zu stärken und neue Wachstumschancen zu generieren.